Fernwärmeausbaugebiet
Die Fernwärme – Solare Biowärme Gleisdorf – wird aufgrund der geplanten größeren Wohnungsbauten und Straßensanierungen der Stadtgemeinde stetig erweitert. Dadurch besteht für alle angrenzenden Anrainer die Möglichkeit an die Fernwärme anzuschließen. Auch bestehende Siedlungshäuser schließen wir bei Wunsch und Machbarkeit gerne an unser Fernwärmenetz an und bieten so eine angenehme Umstellung der Wärmeerzeugungsanlage auf erneuerbare Energie.
Das Fernwärmenetz in Gleisdorf wird zukünftig zu 100% von erneuerbaren Energien gespeist. Im Stadtkern wurden bereits über 200 Kunden angeschlossen, darunter auch mehrere Großabnehmer mit bestehenden Heizzentralen. Die bestehenden Heizzentralen der Großabnehmer wurden als Ausfallreserve in das Fernwärmenetz eingebunden.
Weitere News zum Ausbaugebiet
Neues hochmodernes Biomasseheizwerk für Gleisdorf
Im Herbst 2022 wurde die Wärmepumpe, welche dem Abwasser auf innovative Weise Wärme entzieht, in der Steinbergstraße in Betrieb genommen. 2024 folgte der zweite Bauabschnitt: das Biomasseheizwerk, welches mit regionalem Waldhackgut betrieben wird. Dieses wurde Ende 2024 in Betrieb genommen.
Die Stadtwerke Gleisdorf leisten damit einen weiteren Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Stadt Gleisdorf, die sich die Dekarbonisierung (kein CO2-Ausstoß durch Heizungen) zum Ziel gesetzt hat. Klarer Fokus des Projekts lag auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Zusätzlich konnten der Bau und auch die Planung mit regionalen Betrieben in sehr kurzer Zeit abgewickelt und durch die Investition von rund fünf Millionen Euro, unterstützt durch Bundesfördermittel, eine regionale Wertschöpfung generiert werden.
Modernste Technik kommt in diesem Heizwerk zum Einsatz. Ein Biomasseheizwerk mit 4000 kW Nennwärmeleistung und modernster Verbrennungstechnik sowie nachgelagertem Hochspannungsfilter zur Feinstaubfilterung des Rauchgases ermöglich eine nachhaltige und energieeffiziente Wärmebereitstellung für das Fernwärmenetz der Stadtwerke Gleisdorf.

Das Zusammenspiel der Abwasserwärmerückgewinnung mit dem zusätzlichen Biomasseheizkessel steigert die Flexibilität und Effizienz der Wärmebereitstellung. Ein zusätzlich errichteter 200.000 Liter Pufferspeicher gewährleistet ein stabiles Wärmeangebot und gleicht Lastspitzen des Fernwärmenetzes aus.
Die technische Ausstattung ist auf dem letzten Stand der Technik: Von der Hackgutbeförderung bis zur Ascheentsorgung, Feinstaubfilterung sowie Verbrennungstechnik laufen alle Prozesse vollautomatisch und fernüberwacht. Ein Notstromaggregat sorgt für zusätzliche Betriebssicherheit im Falle von Ausfällen des Stromnetzes.
Fernwärmeausbau Gleisdorfer Ring Weizer Straße und Ludwig-Binder-Straße
Die Bauarbeiten im Bereich der Weizer Straße und Ludwig-Binder-Straße wurden abgeschlossen. Es wurden von Seiten der Feistritzwerke und Stadtwerke auch alle alten Leitungen in diesem Straßenbereich austauschen und Fernwärme, sowie Glasfaserleitungen neu verlegt.
Durch die Vielzahl der bereits verbauten Leitungen für Gas, Kanal, Regenwasserkanal, Strom, Telefon/Internet der Telekom und Wasser, war die Trassenfindung (Lage der neuen Leitungen unter der Straße / dem Geh- und Radweg) nicht einfach, aber wie das Schema zeigt, ist es mit etwas Geschick möglich Erneuerungen und Erweiterungen der Leitungen auf engstem Raum durchzuführen.
Durch dieses Infrastrukturprojekt können alle angrenzenden Objekte mit dem modernsten Standard ausgerüstet werden. Es können bestehende Heizsysteme unkompliziert auf Fernwärme umgestellt werden und es besteht die Möglichkeit ein High-Speed Glasfaserinternet der Feistritzwerke zu aktivieren.

Innovative Fernwärme-Zentrale in Gleisdorf
In Kooperation mit dem Abwasserverband Gleisdorfer Becken haben wir im Februar 2022 mit dem Bau eines fortschrittlichen Fernwärmeheizwerks am Standort Steinbergstraße begonnen. Ein System, bei dem Energie aus dem Abwasser entzogen und erstmalig in das Fernwärmenetz eingespeist wird. In diesem Zusammenhang wird die Leitung vom Heizwerk mit der Mühlgasse Gleisdorf verbunden und somit unser Leitungsnetz erweitert.
Hierbei wird aus dem gereinigten Abwasser, welches nachfolgend in die Raab eingeleitet wird, mittels Wärmetauscher und Wärmepumpe ungenützte Wärme entzogen und in das Fernwärmenetz eingespeist. Dies ist in dieser Größenordnung bisher einzigartig in Österreich. Somit wird aus Abwasser und Faulgas in Zukunft 4.000 MWh thermische Energie für die Solarstadt Gleisdorf nachhaltig produziert und kann anschließend ganzjährig in das Fernwärmenetz Gleisdorf eingespeist werden. Dadurch werden im Durchschnitt 1.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr erzielt, im Vergleich zu vorher, bei Verwendung von Erdgas. Das gereinigte Wasser wird durch die Wärmepumpe gekühlt, was zu einer Verbesserung der Wasserqualität der Raab führt.
Das Innovationskonzept wurde von dem Forschungsprojekt ThermaFLEX entwickelt, welches von der AEE Intec geleitet wird und sich vorwiegend damit beschäftigt, wie Fernwärmenetze flexibler und effizienter gestaltet werden können. Aufgrund des hohen Innovationswertes wird eine erhöhte Investitionsförderung vom Bund zur Verfügung gestellt. Ein Vorzeigemodell für erneuerbare und nachhaltige Energiegewinnung. Neben der Errichtung der Fernwärmezentrale wird das Fernwärmenetz in der Stadt Gleisdorf zusätzlich erweitert.
Den aktuellen Pressebericht von „MeinBezirk.at“ mit Interviews der Projektpartner finden Sie hier: meinbezirk